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„Andorra“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

Erfahre mehr über den Autor Max Frisch, einen der bedeutendsten Autoren der Nachkriegszeit. Tauchen Sie ein in sein Drama Andorra, das die Geschichte von Andri erzählt, einem jüdischen Pflegesohn, der mit rassistischer Diskriminierung zu kämpfen hat. Interessiert? Dies und mehr im Text!

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„Andorra“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)
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Grundlagen zum Thema „Andorra“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

Biografie von Max Frisch

Bevor es genauer um das Drama Andorra von Max Frisch gehen soll, beschäftigen wir uns zunächst mit der Biografie von Max Frisch. Auf dem folgenden Steckbrief sind die wichtigsten Lebensdaten des Autors zusammengefasst:

Max Frisch Steckbrief

Max Frisch zählt zu den bedeutendsten Autoren der Literatur der Nachkriegszeit. Vor diesem historischen Hintergrund ist auch das Drama Andorra zu lesen, das die Geschichte eines jungen Mannes namens Andri erzählt, der als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird, mit zahlreichen rassistischen Diskriminierungen und Vorurteilen zu kämpfen hat und schließlich ermordet wird. Eine komplette Inhaltsangabe von Andorra sowie Informationen zu den Personen in Andorra erhältst du in weiteren Videos hier bei sofatutor.

Zur Entstehungsgeschichte von Andorra von Max Frisch

Durch die Aufzeichnungen des Autors Max Frisch in seinen Tagebüchern kann man die Entstehungsgeschichte seines Werks Andorra heute noch gut nachvollziehen. Bereits 1946 schrieb der Autor folgenden Satz: „In Andorra lebte ein junger Mann, den man für einen Juden hielt.“1{^1} Daraufhin verfasste Frisch eine sogenannte Prosaskizze mit dem Titel Der andorranische Jude, die er ebenfalls in sein Tagebuch schrieb.

Zwischen diesem Tagebucheintrag und dem fertigen Drama mit dem endgültigen Titel Andorra vergingen nicht weniger als fünfzehn Jahre. Max Frisch brauchte einige Zeit, um das Potenzial seiner Geschichte um die Kleinstadt Andorra zu erkennen und auch die richtige literarische Form zu finden. Die frühe Prosaskizze diente ihm dabei als Vorlage für sein späteres Drama.

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Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Prosaskizze und Drama

In der folgenden Tabelle werden zur besseren Übersicht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Prosaskizze und dem fertigen Drama aufgelistet.

Gemeinsamkeiten Unterschiede
Kern der Geschichte:
Ein Mann hält sich für einen Juden, wird von den Menschen in Andorra entsprechend behandelt und umgebracht.
Zeitpunkt der Enthüllung:
Während die Andorraner in der Prosaskizze erst im Nachhinein erfahren, dass der junge Mann einer von ihnen war, ist Andri im fertigen Drama kein Andorraner, sondern ein Mischling.
Schuld:
In der Prosaskizze fühlen sich die Andorraner schuldig, wenn sie in den Spiegel blicken. Im Drama jedoch weisen sie jegliche Schuld von sich.

Weiterarbeit am Drama Andorra

Nach mehreren Anläufen schaffte es Max Frisch im Jahr 1959, eine erste Fassung des Dramas zu schreiben. Diese schickte er unter dem Arbeitstitel Modell Andorra an den Suhrkamp Verlag. Bezeichnend für den langen Schreibprozess sind die folgenden Worte des Autors: „Ich habe das Stück fünfmal geschrieben, bevor ich es aus der Hand gab.“2{^2} Schließlich beendete Frisch 1961 die Arbeit an seinem Drama und gab ihm seinen heutigen Titel Andorra.

Bei den Proben für die Uraufführung seines Werks im Schauspielhaus Zürich war Max Frisch selbst anwesend und nahm noch viele Änderungen an seinem Stück vor:

  • Die Figur des Andris wurde weiter ausgebaut.
  • Barblin wurde schroffer und ungeduldiger gezeigt.
  • Die Menschen Andorras wurden noch deutlicher als antisemitisch charakterisiert.

Diese neue Fassung erschien bereits 1961 in gedruckter Form. Sie zeigt noch eindringlicher als die erste Fassung, dass Max Frisch hier wichtigen Fragen nach den Ursachen und der Schuld der Naziverbrechen nachgeht.

Andorra als Teil der Bewältigungsliteratur

Neben diesem Stück von Max Frisch sind in dieser Zeit noch viele weitere Dramen entstanden, die man heute auch als Bewältigungsliteratur bezeichnet. Allerdings wehrte sich Max Frisch sehr deutlich dagegen, das Stück nur in Bezug auf die Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland zu lesen.

Vielmehr wollte er es als gesellschaftliches Modell über Vorurteile und Schuld verstanden wissen. Dieses Modell könnte grundsätzlich immer und überall genauso passieren. Das Drama Andorra soll demnach dabei helfen, Vergangenes und Gegenwärtiges zu bewältigen. Diese gesellschaftliche Relevanz und Aktualität des Stoffs von Andorra erklärt auch, warum dieses Stück bis heute im Deutschunterricht gelesen wird.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Entstehungsgeschichte von Andorra

Transkript „Andorra“ – Entstehungsgeschichte (Frisch)

Max Frisch: Andorra - Entstehungsgeschichte

In Andorra lebte ein junger Mann, den man für einen Juden hielt. Diese Worte notierte der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1946 in seinem Tagebuch. Er saß gerade im Café de la Terrasse in Zürich. Es folgte eine kurze Prosaskizze, über die er den Titel „Der andorranische Jude“ setzte.

Zwischen diesem Tagebucheintrag und dem fertigen Bühnenstück vergingen fünfzehn Jahre. Erst nachdem er die Skizze mehrmals vor Publikum gelesen hatte, erkannte er plötzlich ihr Potential. Die Größe des Stoffes, die in ihm steckte, machte ihm Angst und Lust zugleich.

Diese Prosaskizze diente zunächst als Vorlage. Ein Mann hält sich selbst für einen Juden und wird von den Andorranern entsprechend behandelt und schließlich umgebracht. Dieser Kern des Prosafragmentes bildet die Grundlage für das Drama.

Allerdings gibt es auch einige Unterschiede: In der Prosaskizze erfahren die Andorraner im Nachhinein, dass der junge Mann einer von ihnen war. Anders im Drama: Dort ist Andri kein reiner Andorraner, sondern ein Mischling. Zudem fühlen sich die Andorraner in der Prosaskizze schuldig, wenn sie in den Spiegel blicken. Im Drama hingegen weisen sie jegliche Schuld von sich.

Wenige Seiten vor dem Prosafragment über den andorranischen Juden schrieb Frisch einen Abschnitt mit dem Titel „Du sollst dir kein Bildnis machen“ in sein Tagebuch. Er denkt über das Bibelgebot nach. Dieses Thema wird ebenfalls in sein Stück einfließen: Sowohl Andri als auch die Anderen haben sich ein bestimmtes Bild von ihm gemacht. Daran scheitert er letztlich.

1958, als Max Frisch sich auf Ibiza aufhielt, bemerkte er, dass seine Prosaskizze das Potential für ein langes Stück besaß. Nicht zuletzt, weil es einen sehr relevanten Stoff in sich barg. Frisch wusste nicht, ob er der Umsetzung dieses Stoffs gewachsen sein würde. Er fürchtete sich. Also legte er die ersten Entwürfe für das Drama bald wieder beiseite und schrieb an seinem Roman „Mein Name sei Gantenbein“ weiter.

1958 / 1959 - Die Zwanzigjahr-Feier des Schauspielhauses Zürich gab den nötigen Anlass, dass Frisch die Arbeit am Drama „Andorra“ wieder aufnahm. Er wollte das Stück rechtzeitig beenden, schaffte es jedoch nicht. Eine erste Fassung wurde im Frühjahr 1959 fertig, im Dezember 1960 schickte er einen weiteren Entwurf mit dem Titel „Modell Andorra“ an den Suhrkamp-Verlag. Frisch sagte: „Ich habe das Stück fünfmal geschrieben, bevor ich es aus der Hand gab.“

1961 beendete er das Stück und gab ihm seinen heutigen Titel. Bei den Proben für die Uraufführung im Schauspielhaus Zürich war er anwesend und nahm fortlaufend Änderungen vor. Nach der Uraufführung baute Frisch die Figur des Andris weiter aus, machte Barblin schroffer und ungeduldiger. Die Andorraner ließ er eindeutiger antisemitisch auftreten. Diese neue Fassung wurde ebenfalls 1961 gedruckt. Während Max Frisch an “Andorra” arbeitete, war man in Deutschland mit dem Wiederaufbau beschäftigt.

Es war die Zeit des Wirtschaftswunders, die Ära Adenauers und Erhards, die Fragen nach Ursachen und Schuld der Naziverbrechen waren bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend verdrängt worden. Erst jetzt begann man, auf der Bühne diesen Fragen nachzugehen. Ende der 1950er Jahre entstanden gleich mehrere solcher Dramen, man bezeichnet sie als „Bewältigungsliteratur“. Max Frischs “Andorra” stach heraus, insbesondere der Modellcharakter des Stückes war neu. Frisch traf damit den Puls der Zeit. Das Drama wurde mit viel Interesse und Begeisterung aufgenommen. Er selber wehrte sich jedoch dagegen, das Stück ganz einfach als Parabel auf Nazi-Deutschland zu lesen. Vielmehr verstand er es als ein Modell über eine Gesellschaft, über Vorurteile und Schuld. Ein Modell, das sich immer und überall zutragen könnte.

Es handelt sich also nicht nur um eine Parabel für die Zeit des nationalsozialistischen Deutschlands. Das Drama “Andorra” soll vielmehr helfen, Vergangenes und Gegenwärtiges zu bewältigen. Dabei spielt es keine Rolle, wo sich die Ereignisse zugetragen haben oder welche Nationen involviert waren. Max Frisch arbeitete viele Jahre an seinem Stück, da er sich erst im Laufe der Jahr der Aktualität des Stoffes bewusst wurde.

„Andorra“ – Entstehungsgeschichte (Frisch) Übung

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