Planen, untersuchen, auswerten – Methoden
Plane, führe durch und werte Experimente in Biologie aus. Lerne, wie man ein Versuchsprotokoll schreibt und Hypothesen aufstellt. Finde heraus, warum Sicherheitsmaßnahmen wichtig sind und wie du Experimente richtig dokumentierst. Interesse geweckt? Das und vieles mehr erfährst du im folgenden Text.

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Grundlagen zum Thema Planen, untersuchen, auswerten – Methoden
Experimente planen, untersuchen, auswerten – Biologie
In den naturwissenschaftlichen Fächern, wie Biologie und Chemie, führt man häufig Experimente durch. Sicher hast auch du schon im Biologieunterricht ein Experiment durchgeführt. Wie man richtig experimentiert und wie man einen Versuch plant, erfährst du in diesem Lerntext. Außerdem lernst du, wie man in der Biologie ein Versuchsprotokoll richtig schreibt.
Wie schreibt man ein Protokoll in der Biologie?
Möchtest du in der Biologie Antworten und Ergebnisse auf gewisse Fragestellungen haben, musst du dein Vorgehen zunächst planen, dann das Objekt untersuchen beziehungsweise das Experiment durchführen und zuletzt auswerten. Nehmen wir mal an, dass wir die folgenden Fragestellungen beantworten wollen:
- Woran erkennt eine Libellenlarve ihre Beutetiere?
- Durch welche Reize wird ein Beutefang ausgelöst?
Im ersten Schritt musst du dazu eine Hypothese (Vermutung) aufstellen und den Versuch planen. Dann benötigst du das Untersuchungsobjekt. Anschließend führst du das Experiment mehrmals durch. Ist der Versuch beendet, entlässt du das Tier. Zum Schluss findet noch die Auswertung deiner Untersuchungen statt.
Die Schritte des Planens, Untersuchens und Auswertens werden in der Biologie in einem Versuchsprotokoll dokumentiert. Richtiges Protokollieren ist wichtig, damit du später genau weißt, was du gemacht hast und welche Ergebnisse du erhalten hast. Der Aufbau eines solchen Protokolls in der Biologie kannst du dir in der folgenden Tabelle ansehen.
Gliederung eines Protokolls | Beschreibung |
---|---|
1. Thema des Versuchs | Hauptinhalt des Experiments; Fragestellung |
2. Verwendete Geräte und Chemikalien | Auflistung aller verwendeten Geräte und Chemikalien |
3. Sicherheitsmaßnahmen | Maßnahmen der Sicherheit, z. B. im Labor, wie das Tragen einer Schutzbrille oder eines Kittels |
4. Aufbau des Experiments | Skizze mit allen wichtigen Bestandteilen des Versuchsaufbaus |
5. Versuchsanleitung | Genaue, präzise und kurze Anleitungen und Beschreibung, wie der Versuch durchzuführen ist und was dabei zu beachten ist |
6. Beobachtung | Notizen zu Beobachtungen und Veränderungen von Chemikalien oder auch Verhaltensbeobachtungen an lebenden Objekten |
7. Auswertung | Erklärung: Warum kam es zu diesem Ergebnis? |
Hypothese aufstellen
Im ersten Schritt wird eine Hypothese aufgestellt. Eine Hypothese ist eine Vermutung, die sich auf die Fragestellung bezieht.
Eine Hypothese zu der oben genannten Fragestellung bezüglich des Beutefangs bei Libellenlarven könnte sein, dass die Größe des Objekts eine Rolle bei der Auslösung des Beutefangreflexes spielt. Eine andere Hypothese wäre, dass die Farbe oder die Bewegung des Objekts von Bedeutung ist.
Diese Vermutungen bilden die Grundlage der Versuchsplanung.
Untersuchungen planen
Zur Planung der Untersuchung gehört zum einen die Auswahl des Untersuchungsobjekts und zum anderen die genaue Durchführung des Versuchs.
Ist das Untersuchungsobjekt ein Lebewesen, muss man darauf achten, dass manche Lebewesen unter einem besonderen Schutz stehen. Außerdem ist Sorge dafür zu tragen, dass das Lebewesen nach der Untersuchung unbeschadet in seinen Lebensraum zurückgelangt.
Die Libellenlarven beispielsweise dürfen für kurze Untersuchungen entnommen werden. In einigen Bundesländern sind dafür aber Genehmigungen durch die Naturschutzbehörde notwendig. Außerdem benötigen die Libellenlarven einen Plastikbehälter, Sand, Wasserpflanzen und Wasserflöhe als Nahrung.
Bei der Versuchsdurchführung werden kleine Attrappen verwendet, um das Verhalten der Larven zu untersuchen. Kleine schwarze und weiße Knetmassekügelchen stellen die Beute dar. Damit wird der Beutefang der Larve herausgefordert.
Im ersten Schritt werden zehn schwarze Kügelchen bewegt. Im zweiten Schritt wird ein Kontrollversuch mit der gleichen Anzahl an weißen Kügelchen durchgeführt.
Untersuchungen durchführen
Ist alles vorbereitet, kann mit der Untersuchung begonnen werden. Die Untersuchungen müssen mehrmals wiederholt werden, um fundierte Aussagen treffen zu können und um Zufallsfehler zu eliminieren. Zufallsfehler passieren und können nicht vermieden werden. Deswegen ist es auch wichtig, dass die Wiederholung der Untersuchung immer unter den gleichen Bedingungen erfolgt. Mögliche Fehlerquellen können zum Beispiel Gerätefehler oder das falsche Ablesen von Skalen (Thermometer oder Messgeräte) sein.
Beim ersten Schritt mit den schwarzen Kügelchen springt die Larve in acht von zehn Versuchen die Objekte an. Das Ergebnis wird genau im Versuchsprotokoll dokumentiert. Im zweiten Schritt wird ein Kontrollversuch durchgeführt. Das bedeutet, dass man nun weiße bewegte und schwarze unbewegte Kügelchen einsetzt. Im Ergebnis springen fünf Larven auf die weißen und fünf Larven auf die schwarzen Kügelchen.
Im Versuchsprotokoll notierst du neben den Ergebnissen auch weitere Beobachtungen und Auffälligkeiten. Bewegt sich die Larve beim Beutefang zum Beispiel vorsichtig und langsam, schnappt dann aber ruckartig zu, kann das notiert werden.
Ist der Versuch beendet, werden die Tiere frei gelassen.
Auswertung
Mit dem Versuchsprotokoll können nun die Ergebnisse ausgewertet werden. Hier werden die Fragestellungen beantwortet und die Hypothesen werden belegt oder widerlegt. Irrtümer bei Experimenten können vorkommen.
In unserem Beispiel könnte die Auswertung so aussehen: Der Beutereflex der Libellenlarven wird bei den Tieren einerseits durch die Bewegung der Beutetiere und andererseits durch den starken Kontrast zwischen der Beute und der Umgebung ausgelöst.
Dieses Video
In diesem Video lernst du, wie man Untersuchungen richtig durchführt. An einem Beispiel wird anschaulich erklärt, wie die einzelnen Abschnitte einer Untersuchung aussehen. Du lernst, dass am Beginn jeder Untersuchung eine Fragestellung steht, der bestimmte Hypothesen folgen. Der nächste Schritt ist die Planung der Untersuchung und die Durchführung. Die Auswertung des Protokolls stellt den Höhepunkt der Untersuchung dar, denn damit wird die eingangs gestellte Frage beantwortet.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Planen, untersuchen, auswerten – Methoden
Methode: Planen, untersuchen, auswerten
Hallo! In welchen Fällen führt man in der Biologie eigentlich Untersuchungen durch? Wie plant man eine solche Untersuchung und wie wertet man sie am Ende aus? Ich möchte dir in diesem Methodenvideo “Planen, untersuchen, auswerten” so den Erkenntnisweg in der Biologie näher bringen.
In der Biologie kann man viele Fragen allein durch Beobachten und Vergleichen beantworten. Wenn du zum Beispiel wissen willst, ob die Blätter von Himbeeren oder Johannisbeeren größer oder dicker sind, kannst du das mithilfe einer Beobachtung und einem Vergleich herausfinden.
Du kannst z.B. auch Libellenlarven beobachten, um herauszufinden, wie groß sie sind und ob sie alleine oder in Gruppen auftauchen. Es gibt aber auch Phänomene, die nicht allein durch Beobachtung zu klären sind. Etwa: Woran erkennt eine Libellenlarve ihre Beutetiere? Durch welche Reize wird der Beutefang ausgelöst?
Diese Fragestellungen bedürfen einer genaueren Untersuchung, einer Versuchsanordnung. Wenn du möglichst richtige Ergebnisse erzielen möchtest, muss diese Untersuchung natürlich sorgfältig geplant werden.
Bevor die Planung für die Durchführung beginnt, werden Hypothesen aufgestellt. Hypothesen sind Vermutungen, die sich auf die Fragestellung beziehen. Also etwa: Die Größe des Objekts spielt eine Rolle bei der Auslösung des Beutefangreflexes. Oder: Die Farbe oder die Bewegung des Objekts ist von Bedeutung. Das sind alles Vermutungen, aber sie sind wichtig, um die Untersuchung planen zu können.
Jetzt müssen wir erstmal das Untersuchungsobjekt herbeischaffen. Dabei ist darauf zu achten, dass gewisse Lebewesen unter besonderem Schutz stehen. Libellenlarven etwa dürfen für eine kurze Untersuchung entnommen werden - in bestimmten Bundesländern ist dafür aber eine Genehmigung durch die Naturschutzbehörde nötig.
Auf jeden Fall tragen wir die Verantwortung über das zu untersuchende Lebewesen und müssen dafür Sorge tragen, dass es nach der Untersuchung wieder unbeschadet in seinem Lebensraum ausgesetzt wird. Für die 4cm großen Libellenlarven brauchen wir einen Plastikbehälter, etwas Sand und ein paar Wasserpflanzen. Zur Fütterung schaffen wir uns Wasserflöhe an.
Nun können wir mit unserer Untersuchung beginnen. Wir verwenden kleine Attrappen, um das Verhalten der Larven zu studieren. Mit kleinen schwarzen und weißen Knetmassekügelchen an einem Stück Draht versuchen wir, den Beutefang der Larve herauszufordern. Jeder Schritt muss genau festgehalten werden.
Um am Ende eine fundierte Aussage tätigen zu können, müssen wir jeden Versuchsschritt mehrmals wiederholen. So eliminiert man Fehler, die durch Zufall entstehen. Wichtig ist, dass jede Wiederholung unter den gleichen Bedingungen erfolgt. Erstmal testen wir schwarze Kügelchen, die wir bewegen. Die Larve spricht in 8 von 10 Versuchen darauf an.
Wir könnten nun zu dem Schluss kommen, dass Libellenlarven auf die Farbe Schwarz reagieren. Aber solche vorschnellen Schlüsse gilt es zu vermeiden. Vielleicht war ja auch die Bewegung des Objekts Ausschlag gebend und nicht die Farbe. Wir wissen es nicht. Also führen wir Kontrollversuche durch.
Und zwar mit weißen bewegten und mit schwarzen unbewegten Attrappen. Fertige stets ein Versuchsprotokoll an, um deine Ergebnisse festzuhalten. So kannst du sie später leichter auswerten.
Die Versuche sind nun zu Ende - die Libellenlarve entlassen wir wieder dort, wo wir sie gefangen haben. Wir brauchen sie nicht mehr, denn wir haben jetzt unser ausführliches Versuchsprotokoll. Darin sollte auch festgehalten werden, wann, wo, unter welchen Bedingungen die Untersuchung stattgefunden hat.
Auch zusätzliche Beobachtungen können im Protokoll festgehalten werden. Z.B.: „Die Larve kommt vorsichtig näher, schnappt dann aber ruckartig zu“. Bevor wir die Auswertung vornehmen, werfen wir nochmal einen Blick auf die Fragestellung. „Woran erkennt eine Libellenlarve ihre Beutetiere?
Durch welche Reize wird der Beutefang ausgelöst?“ Wenn wir uns dann das Versuchsprotokoll ansehen, dann können wir zum Schluß kommen, dass zum Auslösen des Beutefangreflex bei Libellenlarven die Bewegung des Beutetier genauso wichtig ist wie ein starker Kontrast zur Umgebung.
Das ist das Ergebnis der Untersuchung. Irrtümer sind bei solchen Experimenten nie auszuschließen. Hier ist es deshalb sinnvoll, dass du dir bei einer Fehlerbetrachtung Gedanken zu möglichen Fehlerquellen machst. Dies können Gerätefehler sein oder persönliche Fehler beim Ablesen von Skalen von z.B. Thermometern oder Messgeräten.
Du hast in diesem Video den Erkenntnisweg in der Biologie kennengelernt. Nun weißt du, dass du ausgehend von einem Phänomen Fragestellungen und dazupassende Hypothesen aufstellen musst, um dein Untersuchungsziel möglichst präzise im Blick zu behalten. Dann kannst du deine Untersuchung durchführen. Achte darauf, dass du gegebenfalls Kontrollversuche mit einbaust, um mögliche Einflussgrößen auszuschließen.
Zur Dokumentation deiner Ergebnisse musst du stets ein Protokoll anfertigen. Dann kannst du deine Ergebnisse auswerten. Verliere dabei nie deine Hypothese aus den Augen! Am Ende eines Protokolls steht meist eine Fehlerbetrachtung.
Nun kannst du dir selbst überlegen, was du gern einmal untersuchen möchtest. Viel Spaß dabei. Tschüss.
Planen, untersuchen, auswerten – Methoden Übung
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